Gastpost: Eingerissenen Nagel reparieren

Hallo ihr Lieben,
heute bin ich mit einem Gastpost an der Reihe. Wer ist ich? Ich bin Mari von Mari’s bunte Welt und ich freue mich unheimlich darüber, dass ich hier und heute für euch bei Winzieee einen Gastpost verfassen darf. Auch wenn sich auf meinem Blog in den letzten Tagen, Wochen und Monaten so gut wie alles um Nagellacke dreht, habe ich für den heutigen Post keinen meiner 753!

(Ja, ich bin etwas verrückt!) Nagellacke ausgesucht, sondern ein Tutorial für euch vorbereitet, denn wer kennt sie nicht, die Panik, die ein eingerissener oder abgebrochener Nagel auslöst? Kaum sind die Krallen endlich mal schön auf einer Länge und auch sonst gut gepflegt, ist man mal einen Augenblick unachtsam und schon ist es passiert! Bei mir ist mit genau dieser Panik aber bereits seit ein paar Jahren Schluss. Statt den betroffenen Nagel und auch alle anderen Nägel mit blutendem Herzen zu kürzen, repariere ich diesen ganz einfach. Wie ich das mache, könnt ihr nun nachlesen.

Vor einer ganzen Weile hat mich dieses Unglück nämlich auch wieder einmal heimgesucht, als ich auf Arbeit versuchte, einen Hängeordner aus der Schublade zu nehmen. Nicht richtig zugegriffen, mit dem Daumennagel hängen geblieben und im nächsten Moment ahnte ich bereits, dass der Abend etwas anders als geplant verlaufen würde. Aber ehe ich das Unglück verhindern konnte, nahm es seinen Lauf und die Nagelspitze brach nahezu vollständig ab. Kurz geflucht, beruhigt und ein Heftpflaster als Notbehelf um den malträtierten Nagel gepappt. Natürlich zog sich ab diesem Moment die Zeit bis zum Feierabend wie Gummi. Kaum zu Hause habe ich mir dann alle benötigten Utensilien und meine Kamera geschnappt – die Chance für ein Tutorial musste ich natürlich gleich nutzen – und los ging es mit der Nagelreparatur!

Was braucht man alles? 

– Nagel- oder Sekundenkleber

– einen Teebeutel (bitte unbenutzt und trocken)

– eine Nagelschere

– Feilen in verschiedenen Stärken (Sandblattfeilen oder Buffer eignen sich hierfür am besten)

– Pinzette

– Zahnstocher oder Rosenholzstäbchen

– Nagellackentferner, Aceton/Alkohol

Nagelreparatur mit einem Teebeutel Schritt für Schritt 

Bevor ich mit der Anleitung loslege, noch ein kleiner Hinweis: Da bei jedem die Nagelchemie anders ist, kann ich nicht garantieren, dass bei euch diese Methode auch wirklich funktioniert und so lange hält, bis die reparierte Stelle komplett herausgewachsen ist. Sobald aber das Nagelbett verletzt ist oder gar blutet, solltet ihr den Nagel kürzen. Kleber, egal ob Nagel- oder Sekundenkleber sollte nie bei einer offenen Wunde verwendet werden!

Als erstes befreit ihr den Nagel komplett und äußerst gründlich vom Nagellack.

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Mit einer Feile (ich habe den 6-Step Buffer von p2, Step 2 verwendet) raut ihr den Nagel gründlich an. Feilt aber bitte nicht zu viel von der Nagelplatte ab, da ihr damit euren Nagel nur unnötig schwächen würdet. Leichtes Anrauen genügt!

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Mit einem mit Aceton (Reines Aceton bekommt ihr im Internet, in der Apotheke oder im Baumarkt) oder Alkohol getränktem Wattepad reinigt ihr danach noch einmal euren Nagel gründlich. Nagellackentferner eignet sich hierfür nicht so gut, da dieser Pflegestoffe und teilweise auch Öle enthält, die verhindern können, dass der Kleber richtig hält. Für eine erfolgreiche Reparatur muss der Nagel nämlich komplett fettfrei sein. Fasst deshalb auch nach der Reinigung nicht noch einmal mit den Fingern auf den zu reparierenden Nagel.

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Als nächstes schneidet ihr aus eurem Teebeutel – die bereits abgefüllten eignen sich besser als die leeren Teebeutel für losen Tee, da diese dünner und stabiler sind – zwei Stücke zurecht, die den Riss komplett abdecken. Eines dieser Stücke sollte etwas größer sein als das andere, damit sie später beim Aufkleben gut überlappen und ein sanfter Übergang zum Naturnagel erreicht werden kann.

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Nun kommt der Kleber ins Spiel. Ich verwende normalen Sekundenkleber von Uhu. In der Zusammensetzung unterscheidet sich dieser nicht sonderlich von Nagelklebern. Ich bilde mir aber ein, dass der Sekundenkleber besser hält. Für einen einfacheren Auftrag bietet sich Kleber in einer Pinselflasche an.

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Mit dem Kleber streicht ihr dann ganz dünn den zu reparierenden Nagel ein. Etwas von dem Kleber sollte auch in den Riss gelangen, damit auch da alles gut zusammenhält. Achtet aber bitte darauf, dass ihr nichts von dem Kleber auf eure Nagelhaut kommen lasst. Sollte doch einmal etwas daneben gehen, entfernt ihr das am besten sofort mit der Spitze eines Zahnstochers.

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Nachdem die erste Schicht Kleber halbwegs getrocknet ist, tragt ihr eine weitere dünne Schicht auf und platziert das erste Stück Teebeutel in den feuchten Kleber. Mit einem Rosenholzstäbchen oder einem Zahnstocher drückt ihr das Teebeutelstückchen gut an. Ich rolle dafür immer mit der Spitze des Zahnstochers über den Teebeutel bis der Kleber so gut wie komplett getrocknet ist. Sollten dabei kleine Fältchen entstehen – kein Problem! Ihr könnt diese später glatt feilen.

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Bei einem kleinen Riss könnt ihr den nächsten Schritt überspringen. Da reicht in der Regel eine Schicht. Besser sind aber auch da zwei Teebeutelschichten. Bei einem größeren Riss solltet ihr aber auf jeden Fall zwei Stücke verwenden, um die notwendige Stabilität zu erhalten.

Sobald das erste Stück Teebeutel richtig angedrückt ist, streicht ihr euren Nagel noch einmal mit Kleber ein und klebt das zweite Teebeutelstück genauso wie das erste auf. Achtet dabei bitte darauf, dass die Kanten nicht aufeinander, sondern leicht versetzt sind, um nachher beim Glätten nicht mehr Arbeit als nötig zu haben.

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Da vom Andrücken die Oberfläche sehr rau ist, tragt ihr anschließend noch eine weitere Schicht Kleber auf. Dadurch wird die Oberfläche etwas ebener und ihr entfernt nicht zu viel von dem Teebeutel, wenn ihr euch gleich ans Glätten macht.

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Nachdem alles gut durchgetrocknet ist, nehmt ihr wieder eure Feile zur Hand und glättet die Oberfläche bis diese ganz glatt und die Übergänge zum Naturnagel nahezu unsichtbar sind. Dabei solltet ihr so wenig wie möglich auf eurem Naturnagel herumfeilen und auch von dem aufgeklebten Teebeutel nur wirklich so viel wie nötig entfernen.

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Ich trage danach noch einmal eine Schicht Kleber auf und lass diesen wieder gut trocknen. Wie ihr auf dem zweiten Bild sehen könnt, ist die Oberfläche nach dem Trocknen nahezu vollständig glatt. Diesen Schritt könnt ihr aber ruhig auslassen und direkt mit dem nächsten weitermachen.

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Nach dem groben Feilen geht es an die Feinarbeit. Mit einer feinen Feile (bei mir Step 3 des 6-Step Buffers von p2) glättet ihr die Oberfläche noch etwas weiter und gleicht auch die Übergänge vom Teebeutel zum Naturnagel an. Wer zuvor noch einmal Nagelkleber aufgetragen hat, hat es nun etwas leichter. Ihr müsst dann nämlich einfach nur so lange feilen, bis die glänzenden Stellen fast alle verschwunden sind.

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Nachdem ihr den Feilstaub entfernt habt, könnt ihr euren reparierten Nagel nun wie gewohnt lackieren. Mit einer Schicht Base Coat ist die Reparatur schon so gut wie unsichtbar. Kleinere Klebestellen verschwinden sogar vollständig, wenn der Teebeutel zuvor richtig gründlich angedrückt wurde.

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Wenn der Base Coat getrocknet ist, kommt endlich wieder Farbe ins Spiel. Wer zuvor die Oberfläche richtig geglättet und die Übergänge ordentlich angepasst wird, wird nun richtig belohnt, denn unter farbigem Lack ist die Reparatur vollkommen unsichtbar.

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Alles in allem braucht ihr für eine derartige Reparatur etwa eine halbe Stunde, aber ich denke, dieser Zeiteinsatz lohnt sich, wenn man das Ergebnis sieht.

Bis der Riss vollständig herausgewachsen ist, solltet ihr nur milde, acetonfreie Nagellackentferner verwenden, da zu aggressive Entferner den Kleber angreifen und die Haltbarkeit beeinträchtigen. Leider eignet sich auch der vielseits gelobte SOY REMOVER von Priti NYC nicht zum Ablackieren, da dieser nicht nur effektiv Nagellack, sondern auch Kleber entfernt. Außerdem solltet ihr nach jedem Ablackieren kontrollieren, ob alles noch richtig fest ist und sich nichts gelöst hat. Wenn doch mal etwas nicht mehr ganz so halten sollte, feilt einfach etwas ab und entfernt auch gründlich alle losen Stellen. Klebt anschließend noch eine Schicht Teebeutel drüber und glättet dies auch wieder gründlich.

Wenn die reparierte Stelle herausgewachsen ist, könnt ihr den Kleber und Teebeutel so weit wie möglich herunterfeilen (nicht auf dem Naturnagel feilen!) und die Reste mit Aceton entfernen. Ich selbst feile allerdings nur und lasse den Rest dann herauswachsen.

Das war also mein Tutorial zur Reparatur eines kaputten Fingernagels. Zum Schluss möchte ich euch aber noch ein, zwei Dinge mit auf den Weg geben. Bitte beachtet, dass der Nagel trotz Reparatur durch den Bruch/Riss einen Großteil seiner natürlichen Stabilität verloren hat und an dieser Stelle anfällig für weitere Beschädigungen ist. Ihr solltet die nächsten Wochen also so vorsichtig wie möglich sein und unbedingt Stöße gegen die Nagelspitze vermeiden. Außerdem möchte ich euch noch darauf hinweisen, dass diese Methode wirklich nur für eine Reparatur geeignet ist. Ihr solltet also auf keinen Fall versuchen, so eure Fingernägel verstärken zu wollen!

Mari

PS: Mit etwas Geschick kann man mit dieser Methode auch einen komplett abgebrochenen Nagel wieder ankleben. Am besten funktioniert das, wenn kein glatter Bruch vorliegt, sondern sich die einzelnen Schichten gelöst haben. Mit einer breiten Bruchkante ist das Ansetzen des abgebrochenen Nagels etwas einfacher und die reparierte Stelle hat auch etwas mehr Stabilität. Ihr solltet bei einer derartigen Reparatur aber auf jeden Fall drei Teebeutelschichten verwenden.

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winzieee

7 Kommentare zu “Gastpost: Eingerissenen Nagel reparieren”

    1. Finde ich auch. Da hat sich meine Gastautorin viel Mühe gegeben, auch wenn ein eingerissener Nagel blöd ist, so entstand immerhin ein tolles Tutorial :)

  1. Hehehe, was beim Auto mit Fiberglasmatte und Silikonspachtel funktioniert, geht mit Teebeutel und Sekundenkleber genauso aufm Fingernagel! Da soll nochma n Kerl behaupten, Frau sei nich lernfähig oder habe kein Bastel-Verständnis!

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